2018.07.24 – Größtes U18/U20 DM Aufgebot der SV Halle Geschichte
24. Juli 20182018.07.31 – Noch drei EM-Teilnehmer in Berlin
8. August 2018Deutsche U18/U20 Meisterschaften in Rostock von den Springern und Werfern gerettet
Von völliger Hitze und im Schnitt 2 Meter pro Sekunde Gegenwind beherrscht, standen die Deutschen Meisterschaften der 16-19 Jährigen an diesem Wochenende in Rostock für Leichtathletik SV Halle im Zeichen der Springer und Werfer.
Der erste Wettkampftag startete ehr mäßig, wenn man die Sprintleistungen betrachtet. Der bis dato Jahresbestenlisten Führende (13,86s) und als Favorit auf Hürdengold gehandelte Jungspunt Till Steinforth (02), schien im Vorlauf der 110m Hürden gut zu Pokern und seine Körner für die weiteren Läufe zu sparen. Mit 14,60s schaffte er es sicher ins Halbfinale. Sich lediglich um 6 Hundertstel verbessernd, kämpfte er sich in das 110m Hürden Finale welches er als 7. Platzierter in 14,41s beendete. Freilich lässt sich bei solch starken Gegenwind nicht annährend eine Saisonbestleistung erwarten, jedoch war deutlich sichtbar, dass seine Saison schon sehr lange geht und er dadurch spürbar an Spritzigkeit und Agilität verlor. Am Ende fehlt diese in Sicherheit gewähnte Medaille, genau wie die der männlichen 4x100m Staffel die leider beim Wechsel von Till Steinforth auf Ludwig Scharge (02) verloren ging.
Während der Geist der Leichtathletik es an diesem Tag mit Trainer Burkhard Gäbel einfach nicht gut meinte, lief es für die Wurfathleten von Katja Schreiber über alle Maßen gut. Diese hat bewiesen, dass Halle zurecht auch Bundesstützpunkt Wurf ist. Die erste Goldmedaille bescherte ihr die HLF Kugelstoßerin Sina Prüfer (02), die einen durchschnittlichen, für den Zuschauer fast schon lethargischen Wettkampf als Führende bot. Erst im letzten Durchgang in dem sie von der bis dato Zweitplatzierten Dreistein (01) um 9 Zentimeter überflügelt wurde, brachte sie ihren Siegeswillen zum Ausdruck und zeigte mit 17,50m was sie wirklich kann. Mit unbändiger Kraft und Schnelligkeit flog die Kugel 1,5 Meter weiter als zuvor und zur neuen U18 Jahresbestweite. Aber auch ihre SV Halle Werfer glänzten, allen voran Alexander Köhler (01). Hoch gewachsen dennoch auf engem Raum tänzelnd, schleuderte er seinen Diskus auf 54,12m und somit zur ersten Goldmedaille für ihn und den SV Halle. Am folgenden Tag war er kurz davor die zweite Goldmedaille im Kugelstoßen zu sichern. In zweiten Versuch kam er mit 17,15m nah an seine Bestleistung (17,52m) heran und ging in Führung. Leider bewies die Konkurrenz in den letzten Versuchen das sie nicht schläft und nahm ihm um 25cm die Goldmedaille und um 3 Zentimeter die Silbermedaille. Am Ende zählt dennoch eine saubere Bronzemedaille für ihn, seine Trainerin und den SV Halle.
Man ist fast gewillt zusagen, dass die Werfer uns die Ehre gerettet haben. Aber die Abrechnung wird bekanntlich immer erst am letzten Tag gemacht. Somit bleibt weiterhin die große Freude über eine weiter Goldmedaille von Lucie Kienast (01). Die frische U18 EM Teilnehmerin hatte in Gyor gelernt mit hartem Gegenwind umzugehen. Zumindest scheint es so, wenn man ihr konstante Weitsprungserien-Steigerung sieht, die endlich in 6,15m gipfelten. Vielleicht war es aber auch nur das erfahren Händchen von Trainer Burkhard Gäbel, dass ihr das nötige Vertrauen gab.
Während es 2:1 für die Werfer steht, halten zwei Sprinter die Fahne des SV Halle hoch und zeigen sauber Leistungen, die auf Gutes hoffen lassen. Till Blättermann (02) lieferte zwei saubere Finalplatzierungen mit dem 7. Platz über 100m in 11,29s (HF 10,97) und dem 5. Platz über 200m in 22,12s. Bereits im Vorlauf der 200m pulverisierte er seine Bestleistung mit der Siegzeit von 21,97 s. Auch der U20 Sprinter Jonas Herbst (00) macht an diesem Wochenende eine hervorragende Figur. Er belegte einen soliden 7. Platz im 200m Finale in einer Zeit von 21,61 s.
Den glorreichen Abschluss des DM Wochenendes lieferten die Neuber Zwillinge. Jule Neuber (99) lieferte bereits im Halbfinale der 400m Hürden eine neue Bestleistung mit 62,78s. Das Finale beendet sie als gute 5. Platzierte in 62,89 s und bestätigte somit ihre neue Bestleistung. Ihre Schwester Neele Neuber (99) sorgte für den 2:2 im Medaillenhaushalt der Werfer und Springer. Mit 12,63m im Dreisprung verfehlt sie ihre Bestleistung nur knapp sichert sich jedoch souverän die Silbermedaille.
Die Bilanz für den SV Halle steht also nach drei Wettkampftagen bei 22 Teilnehmern, von denen 7 Finalplatzierungen erreicht und 2x Gold, 1x Silber sowie 1x Bronze erkämpft wurde.
Herzlichen Glückwunsch den Trainern Dockhorn, Schreiber und Gäbel sowie deren Sportlern für die tollen erbrachten Leistungen.
Autor: Philipp Töpfer
Fotos: Marco Warmuth
Fotomontage: Philipp Töpfer